Monthly Archives : Februar 2017

Welttag der Muttersprache

Wissen Sie was der Hesse mit „Wutzeschnuppe“ meint? Oder was sich hinter dem pfälzischen „haihupser“ versteckt? Was meint der Nordfriese wohl, wenn etwas „heskebes“ passiert? Sehr wahrscheinlich liegt es daran, dass Sie nicht aus diesen Teilen Deutschlands stammen und diesen Dialekten daher nicht mächtig sind. Oder aber die Sprache ist vor dem Aussterben bedroht, wie bspw. das Nordfriesische.

Von den weltweit derzeit ca. 6.000 gesprochenen Sprachen, sind etwa 2.500 vom Aussterben bedroht. Da es immer weniger Menschen gibt, die diese Sprache noch sprechen und somit weiter geben können. In manchen Fällen sind Sprachen erst gar nicht erfasst – meist solche mit oft weniger als hundert Sprechern.

Auf der Website der UNESCO ist eine interaktive Karte zu finden, der „Atlas of the World Languages in Danger“. Darauf werden die Sprachen in Kategorien von „gefährdet“ bis „ausgestorben“ eingeteilt und man findet Informationen zu Sprecherzahl und Gebiet.

Ein Bewusstsein für das Verschwinden vieler Sprachen zu schaffen, ist einer der Gründe, warum am 21. Februar der internationale Tag der Muttersprache gefeiert wird. Der Aktionstag soll nicht nur darauf aufmerksam machen, dass Sprachen, auch in unserem Umkreis, nicht mehr gesprochen werden, sondern auch, dass unsere jeweilige Sprache das ist, was verschiedene Menschen einer Gruppe eint und zu einer Gemeinschaft formt.

Im Jahr 2000 wurde dieser Feiertag von den Vereinten Nationen auf Vorschlag der UNESCO eingeführt. Er dient der Erinnerung und Würdigung des Kulturguts Sprache.

Anlass war eine Demonstration in der Hauptstadt Dhaka des damaligen Ost-Pakistan gegen die Einführung der Amtssprache Urdu am 21. Februar 1952. Urdu wurde nur von ca. 3 Prozent gesprochen – von der regierenden Schicht der Gesellschaft sowie von Muslimen, die für die Gründung des Staates Pakistan waren. Der Großteil der Bevölkerung (mehr als 56 Prozent) Ost- und Westpakistans sprachen Bengali als Muttersprache. Der Bürgerkrieg, der neun Monate andauerte, endete 1971 mit der Erklärung der Unabhängigkeit Ost- Pakistans. Die Landessprache in dem neuen Staat Bangladesch war seit dem Bengali.

Auch in diesem Jahr finden zu diesem Tag in vielen Städten Deutschlands spannende Veranstaltungen statt: Schnuppersprachkurse, Lesungen, Theater, Filme, Gesang, Kulinarisches…

Auch wir in der Sprachenfabrik lassen ab und an unsere jeweiligen Muttersprachen aufleben: Paulina kredenzt uns knackige polnische Begriffe, Martins und Verdiana bringen sich gegenseitig lettische und italienische Ausdrücke bei, während Johanna ihren fränkischen Einschlag durchblicken lässt. Barbara zaubert allen Nicht-Westfalen mit Worten wie „Pömpel“, „verhackstücken“ oder „Buxe“ ein Fragezeichen ins Gesicht. Uns macht es in jedem Fall sehr viel Spaß unsere Muttersprachen und dazugehörigen Dialekte auszutauschen – besonders am Tag der Muttersprache!

Wir wünschen allen einen wunderschönen Tag der Muttersprache!

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Can Germany Learn to Understand Trumpish?*

In den letzten Wochen hat uns der Radiowecker fast täglich mit neuen Meldungen aus dem Oval Office geweckt – und auch tagsüber gab es dann häufig weitere News rund um den 45. Präsidenten der USA.
Genau wie sehr viele Menschen in Deutschland und Europa haben auch wir bei der Sprachenfabrik die Ereignisse in Washington mit Erstaunen und Kopfschütteln beobachtet. Auch wenn im Bielefelder Sprachenfabrik-Team derzeit kein Amerikaner festangestellt ist, so haben doch einige von uns Verwandte, Freunde oder Bekannte in den Vereinigten Staaten. Eine Kollegin hat dort selbst eine Zeit lang gelebt – und natürlich arbeiten wir alle auch tagtäglich mit Übersetzern, die in den USA leben, zusammen.

Unabhängig von dem Bild, das die Medienlandschaft skizziert, haben wir unsere freiberuflichen Kollegen vor Ort gebeten, uns ihre Eindrücke von den Amerikanern, der Wahl und ihren Konsequenzen zu schildern, damit wir „the Trumpish way“ vielleicht etwas besser verstehen können. Insgesamt gab es nur drei Antworten – was am Zeitmangel gelegen haben mag, aber möglicherweise auch daran, dass unsere Kollegen sich genauso schwer damit tun, die aktuellen Geschehnisse zu begreifen und einzuordnen.

„Although I didn’t take a Hillary win for granted by any means, the outcome was still a sharp disappointment,“ kommentiert Herbert (39) das Wahlergebnis. Sharon (35) war ebenfalls tief betroffen: „I was pretty shocked … my stomach dropped and I am sure I cried…my family and friends [in the US] were all equally horrified. “ Penny (53) ging es ähnlich, aber in ihr erwachte auch eine „determination to monitor and resist“.

Warum sich ein nicht unerheblicher Teil der Amerikaner für Trump entschieden hat, ist für Herbert relativ klar: „The 2016 campaign highlighted the irrelevance of the established parties“ – und der dazugehörigen „status quo candidates“. Diese hätten versäumt, sich um diejenigen zu kümmern, die die Folgen von Globalisierung & Co. am eigenen Leib zu spüren bekommen. Trump „calls them the ,forgotten people‘, and I do agree with that description at least“. Herberts Meinung nach haben sich die Wähler gesagt: „We’re happy to blow the whole thing up and let the pieces fall back down at random and land wherever they may, because the result isn’t likely to be worse than what we have now, and it might even be better.“

Auch für Sharon ist diese allgemeine Unzufriedenheit – und damit spielen Gefühle eine wichtige Rolle – ein bedeutender Faktor für den Wahlsieg gewesen: „If you feel something is not right, if you feel that gay rights impinge upon your religious rights as a Christian, if you feel that immigrants are stealing your jobs and Mexicans are the reason your steel town is now a ghost town, there are no facts that will convince you otherwise.“ Genau das hat nach Sharons Meinung in die Hände der Republikaner gespielt – obwohl deren „hands-off, no-regulation, fend-for-yourself policies actually do nothing to help these people“.

Penny sieht vor allen Dingen die Mediendarstellung kritisch: „America is a mass-media nation and Donald Trump is a master of reality TV. The only news worth printing is usually negative and people compare their lives to what they see on TV and believe that America is not doing well. “ Des Weiteren ist für sie der Gruppenzwang ein wichtiger Faktor, das sog. „crowd phenomenon“: „When your partner comes out for Trump, you do too. Neighbors and friends talk to you and suddenly you are supporting your friends (and incidently, Donald Trump).“ Sie weist auf ähnliche europäische Tendenzen hin: „Why do you even ask – look at the AfD, Brexit, Front National, Fidesz, Erdogan, PiS …“

Was die Zukunft angeht, so sind Herbert – „I really don’t know.“ – und Sharon unschlüssig, was sie bringen wird. Beide leben derzeit in Europa, und der Brexit hat Sharon schon genug verunsichert: „I’m already daunted by the strict immigration system in the UK and with Brexit and the influence of Trump I am sure that will only get worse. “” Sie selbst sieht Trump sehr kritisch: „We have systems in place to prevent abuses of power and he is so far simply ignoring them, which is utterly terrifying. “ Sharons Meinung nach ist stärkeres politisches Engagement gefordert. Sie tue, „what I can from here by writing to my Congressional representatives and sharing news and information with people.“

Penny verfolgt einen eher pragmatischen Ansatz: „Well, we survived the Bush years and we’ll survive Trump too – America is greater than its president.“

Wir von der Sprachenfabrik danken den drei Kollegen, dass sie so offen auf unsere Fragen geantwortet haben und wir wünschen uns einfach weniger Trump-spektakuläre Nachrichten und ein Amerika, dessen demokratische Grundwerte letztlich immer die Oberhand behalten.

*ein weiterer Lesetipp zum Thema „Trumpish“:

https://www.nytimes.com/2017/01/20/opinion/can-germany-learn-to-understand-trumpish.html?_r=0

Weg in eine neue Zukunft

Für zwei Wochen hatten wir einen Gast aus Syrien bei uns in der Sprachenfabrik: Hosep ist seit etwa einem Jahr in Deutschland, lebt derzeit in Detmold und unterstützt dort ehrenamtlich das Malteser Hilfswerk bei organisatorischen Dingen und als Übersetzer. Um sein Deutsch zu verbessern und erste Einblicke in die deutsche Arbeitswelt zu bekommen, hat der 32-Jährige den Arbeitsalltag in der Sprachenfabrik kennengelernt. Für ihn und für uns war es eine spannende Erfahrung und wir wünschen ihm viel Erfolg bei seinem …

… Weg in eine neue Zukunft

Lasst mich zuerst anfangen, indem ich mich vorstelle. Mein Name ist Hosep Berberian und ich komme aus Syrien. Es ist ein Jahr her, dass ich nach Deutschland kam. In den vergangenen Jahren haben zu viele Probleme mein Heimatland belastet wie der Bürgerkrieg, Krisen usw., so dass das Leben dort sehr schwer war. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, einen Wendepunkt für meine Zukunft zu machen und die Herausforderung des Lebens anzunehmen. Und das in einem Land , das sehr anders für mich ist, aber zur gleichen Zeit auch sehr interessant.

Deutschland ist für mich ein Land, in dem nicht nur der geographische Standort anders ist, sondern auch die Mentalität und der Lebensstil. Aufgrund meiner Bildung und Studiums konnte ich aber irgendwie diese erste Phase überstehen – den Kulturschock. Ja, das ist klar, dass ich in einem Gebiet geboren wurde, in dem die asiatische Mentalität dominant ist, aber die Interkulturelle Kommunikation, die ich studiert habe, hat mir sehr geholfen, meine Füße auf diesen neuen Boden zu stellen und die ersten Schritte auf dem Weg zum Aufbau meiner Zukunft zu machen.

Eine Kultur zu studieren ist etwas, es täglich zu leben und darin zu kommunizieren ist etwas anderes. Manchmal fühlt man sich als Fremder von einem anderen Planeten und der Hauptgrund für dieses Gefühl ist die Sprache. In meinem Heimatland gibt es ein Sprichwort: «Ինչքան լեզու գիտես, այնքան մարդ ես. (Deine Persönlichkeit hat mehrere Facetten/Leben, wenn Du viele Sprachen sprichst, frei übersetzt). Mit diesem Sprichwort habe ich kein Problem, weil ich von einer zweisprachigen Familie bin und von den ersten Schuljahren an habe ich drei Sprachen gesprochen: Armenisch und Arabisch als Muttersprachen und Englisch als Fremdsprache. Ich kann sagen, dass dieser Faktor sehr hilft so viel über neue Sprachen zu lernen und neue Kulturen kennenzulernen. Europa und der Westen sind immer ein Traum für Ostvölker und ich bin einer dieser Menschen, die diesen Traum wahr werden lassen. Am Anfang war es ein bisschen schwierig sich anzupassen – ein fremdes Land, fremde Menschen und ganz neue Normen und Werte. Aber der Prozess dauerte nicht lange und ich fand mich eingefunden in dieser neuen Gesellschaft. Natürlich gibt es Hindernisse die Bürokratie, Behördengänge und den Papierkram betreffend, trotzdem ist das Leben sehr interessant und herausfordernd, was mich ermutigt, etwas Neues zu erleben.

Mitten in den vielen Unterschiedlichkeiten habe ich die Ordnung im täglichen Leben interessant gefunden. Die Menschen hier mögen sich gern zu viel begrenzen, dies ist oft gut, aber nicht immer. Meiner Meinung nach sollten sich die Menschen von dieser Routine befreien und ein wenig Aufmerksamkeit auf andere Aspekte des Lebens lenken. Manchmal müssen wir trennen, um eine Verbindung herzustellen. Zum Beispiel ist Karriere wichtig, aber Freunde und Familie brauchen auch Aufmerksamkeit. Dies ist jedoch eine Frage der Tradition und Kultur und ich bin nicht hier, um es zu ändern, sondern zu versuchen, mich daran anzupassen, ohne zu vergessen, was mir gehört.

So, Deutschland. Ich bin hier. Ich stelle mich deiner Herausforderungen und ich bin bereit, ihnen zu begegnen und vorwärts zu gehen, auf meiner Reise – der Beginn meiner neuen Zukunft.