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Zum zweiten Advent: Grüße aus dem Teutoburger Wald

In der letzten Woche haben wir Ihnen bereits unser diesjähriges Weihnachtsmotto verraten (O Tannenbaum!) und mit einer der wohl relevantesten Fragen unserer Zeit in Verbindung gebracht: Nachhaltigkeit. Heute möchten wir den Blick direkt in unseren Wald richten. Kaum etwas ist an Weihnachten so schön wie der Geruch der im Wohnzimmer stehenden Nordmanntanne. Und nur am Rande bemerkt: Auch für alle, die nicht auf den Weihnachtsbaum verzichten wollen, gibt es inzwischen nachhaltigere Lösungen, wie regionale Bio-Weihnachtsbäume und wieder einpflanzbare Weihnachtsbäume im Topf oder zur Miete. Kommt man dann erst mal auf den Geruch (oder Geschmack?), liegt ein Waldspaziergang nicht fern. Und zu diesem Spaziergang möchten wir Sie hier gerne mitnehmen.

Nur ca. 2 Kilometer Luftlinie von unserem Bielefelder Sprachenfabrik-Hauptsitz entfernt gehen wir los. Abgesehen von einem tapferen, einsamen Jogger ist weit und breit keine Menschenseele zu erahnen. Dieses Stück Teutoburger Wald ist wohl eher ein Geheimtipp. Allerdings ist das nicht nur zur jetzigen Zeit eigentlich ein Vorteil, ist die Chance doch so viel höher einem tierischen Waldbewohner zu begegnen. Wir atmen tief durch.

In dem im Wesentlichen von Buchen, Eichen, Fichten und Kiefern geprägten Wald sind bei Wanderungen Reh-, Rot-, Dam- und Schwarzwild häufig zu sehen. Die großen Wälder bieten aber auch störungsempfindlichen Tierarten Raum zum Überleben, wie dem Schwarzstorch: Immerhin 6 % der Naturparkfläche Teutoburger Wald/Eggegebirge sind Vogelschutzgebiete. Auch die sehr seltene Wildkatze kommt im Naturpark vor. Und natürlich finden wir auch die alltäglicheren (aber ebenso liebenswerten) Waldbewohner wie Eichhörnchen oder Füchse von Zeit zu Zeit.

Aber nicht heute. Heute sind wir alleine mit dem Rauschen des Laubes, dem winterlich-weihnachtlich anmutenden Duft der Kiefern und Fichten und dem etwas typisch-Bielefeld-trüben Wetter. Und während das Blut in unsere Wangen läuft und wir uns sinnierend über den legendären Arminius und das erwartbare Abschneiden des namensverwandten, heimischen Fußballvereins (Sie wissen schon, oder?) langsam auf den adventlichen Kaffee und Kuchen freuen, möchten wir Ihnen in diesem Sinne einen geruhsamen und besinnlichen 2. Advent wünschen!

Warum wir Schriftsprache brauchen – Gedanken zum Weltalphabetisierungstag

In Zeiten von Siri, Alexa und WhatsApp-Sprachnachrichten haben vielleicht schon so manch träge Tastentipper*innen oder gelangweilte Deutschunterricht-Gedichtsanalytiker*innen die leise Hoffnung geschürt, dass unsere geliebte Schriftsprache irgendwann ein überholtes Relikt der Vergangenheit ist. Warum brauchen wir überhaupt Schriftsprache? Anlässlich des heutigen Weltalphabetisierungstags möchten wir dieser Frage nachgehen.

 

Schriftsprache – eine kurze Einordnung

Schriftsprache gibt es nicht schon immer. Genauso wie gesprochene Sprache auch hat sie sich über die Zeit entwickelt und ist Teil des Menschseins geworden. Am anschaulichsten wird das wohl, wenn man sich Kommunikation bei Tieren ansieht. Vom Tanz der Bienen über eine australische Forscherin, die erstaunliche Erkenntnisse über das Muhen von Kühen gewinnen konnte, bis hin zu der Gorilladame Koko, die in der Lage war, über 1.000 Zeichen einer modifizierten amerikanischen Gebärdensprache korrekt zu verwenden: Tiere sprechen Sprache. Jedoch hat es keine Spezies dazu gebracht, eine Schriftsprache zu entwickeln – bis auf den Menschen. Während zu Beginn vermutlich nur mit einfachen bildhaften Symbolen kommuniziert wurde, entwickelten sich später immer abstraktere Schriftsysteme, die schließlich in unsere heutigen Schriftzeichen mündeten: lateinische, kyrillische, arabische, japanische, chinesische und viele mehr. Entsprechend ist die Schriftsprache Gegenstand verschiedenster Wissenschaftszweige: Archäologie, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft, Linguistik, Literaturwissenschaft – und die Liste kann noch lange fortgeführt werden.

Schriftsprache – ein Plädoyer

Aber warum brauchen wir jetzt Schriftsprache? Das erste Argument liegt auf der Hand: Wir brauchen Schriftsprache, um überhaupt eigenständig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Diese Erfahrung teilen alle, die sich an ihr Leben vor dem Schriftspracherwerb erinnern können. Auch als Erwachsene überhören wir noch von Zeit zu Zeit ein Kind, das gerade lesen gelernt hat und nun so vergnügt alles liest, was ihm in die Quere kommt: Verkehrsschilder, Speisekarten, Papas Personalausweis. Mit dem Aufblühen der städtischen Lebenskultur vor einigen Jahrhunderten, in der Menschen enger zusammenlebten und sich organisieren mussten, erfuhr auch die Schriftsprache einen Aufschwung. Von der Fahrt zur Arbeit über den wöchentlichen Einkauf bis hin zur abendlichen Lieblingslektüre: Ohne (Kenntnis von) Schriftsprache sind all diese alltäglichen Ereignisse nicht vorstellbar.

Es gibt aber auch Gesichtspunkte, die über die Vereinfachung unseres Alltags hinausgehen. Rein mündlich kommunizierenden Kulturen eine Schriftsprache zu verleihen, wird beispielsweise als eine Lösung genutzt, um diese Sprachen vor dem Aussterben zu retten. Wenn man bedenkt, dass rund die Hälfte aller Sprachen weltweit (ca. 6.000) vom Aussterben bedroht ist, spricht die Tatsache, dass wir mittels Schriftsprache einen Teil davon retten können, als Argument für die Bedeutung von Schriftsprache wohl für sich. Abgesehen davon kann und muss Schriftsprache in Form von Literatur als Medium unserer Kultur gesehen werden. Eine Welt ohne Bücher, Gedichte oder Blogbeiträge? Kaum auszudenken! Aber egal, ob Kino, Konzert oder Kriminalroman: Warum sollten wir uns willentlich einer Option berauben, unsere Kultur zu genießen und weiterzuentwickeln?

Schriftsprache ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur, in den Wissenschaften, aber auch schlicht: in unserem Alltag. Auch vor diesem Hintergrund schenken wir unsere Aufmerksamkeit dem heutigen Weltalphabetisierungstag.

Weltalphabetisierungstag – Zahlen und Fakten

Weltweit gibt es über 750 Millionen Erwachsene, denen basale schriftsprachliche Kompetenzen fehlen; in Deutschland sind ca. 7,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter sogenannte funktionale Analphabeten („leo. – Level-One Studie“, 2011), die zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, jedoch keine zusammenhängenden Texte verstehen können – egal wie lang (oder kurz) diese sein mögen. Rund 2 Millionen Menschen gelten darunter als Analphabeten im engeren Sinne, d. h., dass sie zwar einzelne Wörter lesend verstehen bzw. schreiben können – nicht jedoch ganze Sätze. Zudem müssen die betroffenen Personen auch gebräuchliche Wörter Buchstabe für Buchstabe zusammensetzen.

Seit 1967 begeht die UNESCO jährlich den „International Literacy Day“, den Welttag der Alphabetisierung, um die Öffentlichkeit an die Bedeutung der Alphabetisierung als einer Frage der Würde und Menschenrechte zu erinnern und so die Entwicklung hin zu einer immer stärker alphabetisierten und nachhaltigeren Gesellschaft voranzubringen.

Neu bei uns (Teil 2): Ferndolmetschen

Eine sichere Alternative – mit oder ohne Corona

Seit Wochen und Monaten hält uns weltweit ein Thema in Atem: Corona. Das ist nichts Neues. Neu ist auch nicht, dass neben all den Tragödien auch Gutes aus Corona erwächst. So wie man an jeder Herausforderung wächst und aus jeder Krise lernt, so stellen auch wir in der Sprachenfabrik fest, dass die herausfordernden letzten Wochen uns dazu angetrieben haben, dazuzulernen. Homeoffice ist für alle Mitarbeiter nun ein eingespielter Mechanismus, Videokonferenzen gehören fest zum Alltag; ganz im Allgemeinen läuft bei uns alles digitaler und gleichzeitig papierloser als je zuvor.

Ein weiterer Lerneffekt hat sich zu einer neuen Dienstleistung in unserem Portfolio gemausert: das Ferndolmetschen. Wie der Name schon vermuten lässt, arbeitet der Dolmetscher dabei aus der Ferne – und eben nicht vor Ort beim Kunden oder Veranstalter. Damit können unsere Kunden in der Regel nicht nur Kosten sparen (etwa für Übernachtung oder An- und Abreise). Auch spielt Regionalität bei der Wahl des Dolmetschers keine Rolle mehr, sodass wir praktisch weltweit den einen Dolmetscher finden können, der genau für Ihren Auftrag geeignet ist. Das Ferndolmetschen ist also die Lösung für virtuelle, internationale Konferenzen – von der Aufsichtsratssitzung übers Team-Event bis hin zum Webinar. Es kommt und kam in letzter Zeit insbesondere aber auch als Ersatz für das Dolmetschen vor Ort zum Einsatz, da es neben den bereits erwähnten Vorteilen besser als jede andere Lösung die Einhaltung der örtlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen ermöglicht.

 

Wie funktioniert das genau?

Genauer unterscheidet man beim Ferndolmetschen zwischen Audio Remote Interpreting (Audiodolmetschen) und Video Remote Interpreting (Videodolmetschen). Während beim Audiodolmetschen nur das Audiosignal der Redner und Teilnehmer zum Dolmetscher übertragen wird, vereint das Videodolmetschen beides, Audio und Video. Die jeweiligen Vorteile sind offensichtlich: Das Audiodolmetschen lässt sich technisch zumeist einfacher und vor allen Dingen kostengünstiger umsetzen; das Videodolmetschen ist normalerweise die qualitativ hochwertigere Lösung.

Für die technische Umsetzung gibt es vielseitige Optionen: standardmäßige Online-Lösungen, wie zum Beispiel Zoom, Webex und Voiceboxer, ebenso wie den sogenannten Dolmetsch-Hub, bei dem es sich um einen an einem festen Standort eingerichteten Raum mit mehreren Dolmetschkabinen handelt. Dieser bietet die idealen technischen Voraussetzungen für das Ferndolmetschen: eine sichere Internetverbindung, verbunden mit stabilen Kanälen, sodass Bild und Ton störungsfrei übertragen werden können. Das ist besonders wichtig, damit sich der Dolmetscher und die anderen Redner einwandfrei verstehen und verständigen können.

 

Kosten vs. Qualität?

Auch hier kommt es also wieder zu der Spannung zwischen Kosten und Qualität. Diese Spannung lässt sich allerdings lösen. Die Wahl der passenden Dolmetschart und -technik hängt im Wesentlichen von den Rahmenbedingungen der Veranstaltung ab: Treffen sich alle Teilnehmer persönlich oder sind sie per Video zusammengeschaltet? Für wie viele Personen soll gedolmetscht werden? Wie lange dauert die Veranstaltung und was ist das Thema? Ist ein besonders hohes Maß an Vertraulichkeit notwendig oder handelt es sich um ein öffentliches Event?

Sind all diese Fragen erst einmal beantwortet, finden wir für Sie die perfekte Dolmetschart und -technik. Verschaffen Sie sich einen kostenlosen Eindruck! Wir erstellen Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot.

Neu bei uns: Maschinelles Übersetzen

Aufmerksamen Lesern unseres Newsblogs dürfte es nicht entgangen sein: Das Thema „Maschinelle Übersetzung“ erhält bei uns bereits seit einiger Zeit eine besondere Aufmerksamkeit. Schon Ende des Jahres 2019 hat Franziska Hör im Rahmen ihres Praktikums bei uns spannende Erkenntnisse für ihre Masterarbeit gewinnen können, die sie kürzlich sehr erfolgreich abgeschlossen hat. Aber was macht die maschinelle Übersetzung so relevant?

Die beiden Ressourcen Zeit und Geld so optimal wie möglich einzusetzen, ist eine Herausforderung, vor die jeder Mensch beinahe täglich gestellt wird: privat bei Einkauf oder Urlaubsplanung, ebenso im Beruf als Einkäufer, Projektmanager oder Unternehmer. Ein besonders hohes Potenzial, das sich der Sprachdienstleisterbranche in den letzten Jahren immer weiter offenbart hat, bietet die maschinelle Übersetzung. Innerhalb weniger Minuten kann ein seitenlanges Dokument von einer – wie der Name schon sagt – Maschine in eine andere Sprache übersetzt werden. Bemerkenswert, wenn man überlegt, dass ein echter Humanübersetzer in der gleichen Zeit nur einen Bruchteil der Arbeit erledigen kann. Selbst wenn man berücksichtigt, dass maschinell übersetzte Texte anschließend von einem erfahrenen Humanübersetzer korrekturgelesen werden, kann so durch die maschinelle Übersetzung gerade bei großen Projekten viel Zeit (und Geld) gespart werden.

So weit, so gut? Nicht ganz, denn es gibt ein kleines Aber: Nicht jeder Text eignet sich für eine maschinelle Übersetzung! Die Technologie der sogenannten Engines, die hinter der maschinellen Übersetzung stecken, und damit auch die Qualität der maschinellen Übersetzung selbst haben sich in den letzten Jahren stark verbessert. Allerdings findet heute (noch) jede Maschine ihren Meister in all jenen Inhalten, die eben nicht Wort für Wort übersetzt werden können, wie zum Beispiel in Werbeslogans oder allgemeineren Marketingtexten. Oder auch in seltenen Sprachkombinationen, für welche die Engines noch nicht genug trainiert sind. Wenn der Output der maschinellen Übersetzung bei diesen herausfordernden Texten entsprechend schlecht ist, kann auch der „Post-Editor“, der menschliche Korrekturleser, nicht mehr (in einem angemessenen zeitlichen Rahmen) einen schönen Text daraus zaubern. Der Mensch hätte in diesem Fall wohl besser von vornherein selbst übersetzt. Und was nützt all die Zeit- und Kostenersparnis, wenn die Qualität hinterher nicht zufriedenstellend ist?

Um genau diesen Grad zwischen ressourcenschonend und qualitativ überzeugend zu finden, haben wir in der Sprachenfabrik über mehrere Monate hinweg Tests vollzogen, Erfahrungswerte gesammelt und sorgfältig zwischen verschiedenen Herangehensweisen abgewogen. Auf diese Weise hat unser Inhouse-Übersetzer Ant Kahramanoglu Kriterien entwickelt, mithilfe derer wir für jeden Text überprüfen können, ob er für eine maschinelle Übersetzung mit anschließendem Post-Editing geeignet ist, oder ob nur eine traditionelle Humanübersetzung ein qualitativ zufriedenstellendes Ergebnis hervorbringen kann. Wenn ein Text sich für eine maschinelle Übersetzung eignet, bleibt die Wahl des richtigen Tools (d. h. der Maschine). Je nach Fachgebiet, Sprachkombination und Textsorte haben wir auf Basis unserer Erfahrungswerte die jeweils optimale Lösung in unser Repertoire aufgenommen. Dadurch erzielen wir nicht nur eine höhere sprachliche Qualität, der Post-Editor spart aufgrund des besseren Outputs womöglich auch Zeit, folglich: kürzere Lieferzeiten und geringere Kosten.

Die maschinelle Übersetzung ist somit als ressourcenschonende Dienstleistung eine starke Ergänzung unseres Portfolios. Gerne prüfen wir für Sie, ob Ihr Text für eine maschinelle Übersetzung mit anschließendem Post-Editing geeignet ist, und wir erstellen Ihnen ein unverbindliches Angebot.

Hier gibt es noch mehr Informationen, was maschinelle Übersetzung bedeutet und worauf wir bei dieser Leistung Wert legen.

Sprachenfabrik-Tipps fürs „Homeostern“

Ostern 2020 ist anders: Familientraditionen müssen ausgesetzt, verschoben oder abgewandelt werden, gegenseitige Besuche können nicht stattfinden, Osterfeuer sind abgesagt und bei individuellen Ausflügen an der frischen Luft müssen strikte Regelungen eingehalten werden. Dies ist sicher an den Feiertagen eine besonders schwierige Situation, auch wenn allen bewusst ist: Gesundheit geht vor! Und dennoch – oder gerade deswegen: Das Team der Sprachenfabrik wünscht frohe Ostern und hat im folgenden einige persönliche Vorschläge zur alternativen Feiertagsgestaltung zusammengetragen.

„Wer seinen Osterurlaub aufgrund der Corona-Krise stornieren musste und sich nun gern in die Sonne träumen würde, dem empfehle ich die Hörbücher zu den Kriminalromanen von Jean-Luc Bannalec. Alle sieben erhältlichen Hörbücher spielen in der Bretagne und schon nach wenigen Sätzen spürt man fast die salzige Brise im Gesicht und hat den Geruch von Fischsuppe beinahe in der Nase. Ganz nebenbei sind die Fälle, die Bannalecs Kommissar Dupin – von Paris in die Provinz strafversetzt und daher zunächst dauernd übel gelaunt – zu lösen hat, auch noch spannend bis zum letzten Kapitel und man lernt viel Interessantes über die bretonische Kultur. Die ersten sieben Fälle von Kommissar Dupin kann man u. a. bei Spotify oder Audible anhören.“

Ana Büttner, Projektmanagement

Kuchen mit Ostereiern

Foto: freestocks on Unsplash

 

„Traditionell feiern mein Sohn, mein Mann und ich Ostern mit meinen Schwiegereltern: Vor dem großen Osterbrunch mit bayerischen Weißwürsten haben wir alle einen Riesenspaß daran, Ostereier, Süßigkeiten und kleine Geschenke zu verstecken und zu suchen. In diesem Jahr werden wir uns nur zu dritt auf die Suche begeben, was uns alle ziemlich traurig stimmt. Aber eine Sache lasse ich mir nicht nehmen: Meine Schwiegermutter liebt frisch gebackenen Hefezopf. Und da sie, nach eigenen Angaben, sogar an Backmischungen scheitert, backe ich seit ca. 10 Jahren immer einen Osterhefezopf – den ich ihr in diesem Jahr einfach im Osternest vor die Haustür legen werde. In meiner Familie hat das Backen eine große Tradition: Jedes Wochenende wurde ein Kuchen gebacken und an Geburtstagen wurde stets groß aufgefahren mit Kuchen und Torten ob meiner großen Verwandtschaft. Teignaschen war und ist immer noch das Highlight für mich, aber auch der frische, süße Backduft weckt in mir schönste Kindheitserinnerungen. Wer auch Lust auf einen Osterzopf hat – „mein“ Rezept nebst Flechtanleitung findet sich hier: https://www.oetker.de/rezepte/r/hefezopf.“

Barbara Poltrock, Projektmanagement

 

„In diesem Jahre freue ich mich tatsächlich noch mehr als sonst auf Ostern. Über die Feiertage können mein Mann und ich (nach ein paar Wochen des doch recht aufwendigen Jonglierens zwischen Arbeiten aus dem Homeoffice, Kleinkindbetreuung, Homeschooling und Haushalt) einmal durchatmen und die Familienzeit etwas ruhiger angehen lassen. Sicher wird auch mit den Kindern wieder viel gelesen. Für unsere jüngste Tochter sind momentan, wie passend zu Ostern, die Kinderbücher der ‚Hasenkind‘-Reihe von Jörg Mühle (Moritz Verlag) der Hit. In diesen schlicht, aber liebevoll gezeichneten Mitmachbüchern unterstützen die jüngsten Leserinenn und Leser das Hasenkind in Situationen mit einem gewissem Konfliktpotenzial: Nach einem Sturz („Da kommt ja sogar Blut!“) verarzten sie das Hasenkind mit einem Pflaster, nach dem Haarewaschen am Badetag (auch noch mit Shampoo …) pusten sie seine Haare trocken und sie begleiten es am Abend mit Ohrenkraulen ins Bett. Hier dürfen die kleinen Helferinnen und Helfer viel gelobt werden, sodass das die Hasenkindbücher ein absolut positives Leseerlebnis bieten und zu einem hoffentlich entspannten Osterfest für die ganze Familie beitragen können.“

Rebekka Peters, Human Resources und Vendor Management

Gehäkelte Hühner und Eier

Foto: Sven Brandsma on Unsplash

 

„In andere Welten eintauchen? Kann man auch zu Hause! Und das nicht (nur) mit einem guten Buch. Die unterschiedlichsten Museen in der ganzen Welt haben sich mit Google zusammengetan und unter artsandculture.google.com ein einzigartiges kulturelles Angebot ins Leben gerufen: kostenlose, virtuelle Ausstellungen in englischer Sprache. Zwischen unglaublichen Fotos buchstäblich weit, weit entfernter Galaxien (NASA) und dem revolutionären Lichtspiel des Impressionismus (bspw. Musée d’Orsay) bis hin zu den Höhlenmalereien der weltweit ersten, jahrtausendealten ‚Kunstgalerie‘ (UNESCO-Weltkulturerbe Grotte Chauvet) kann ich gar nicht anders, als dem jetzigen Quarantäne-Alltag etwas zu entfliehen. Was steht wohl in dem Brief, den ein ‚Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster‘ (Jan Vermeer, Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden) studiert? Wie riechen und schmecken wohl die mühsam geernteten Kartoffeln, die von den Bauern in dem Bild ‚Die Kartoffelesser‘ (Vincent Van Gogh, Kröller-Müller Museum) mit dreckigen Händen verzehrt werden? Zugegeben, ein virtueller Museumsbesuch wird nie an das echte, physische Erlebnis Angesicht (Kunstwerk) zu Angesicht herankommen. Trotzdem haben Online-Ausstellungen auch ihre Vorteile – keine Warteschlangen vor dem Eingang, genug Zeit, um jedes Werk so lange zu betrachten, wie man möchte, ohne dabei von Menschenmassen umlagert zu werden, und vor allen Dingen: keine Ansteckungsgefahr.“

Marie Kneller, Projektmanagement Kommunikation, Accounting und Vendor Management

 

„In diesen Zeiten können sich die Tage mitunter hinziehen. Ein spannender Film für die Ostertage ist da eine willkommene Abwechslung – wie zum Beispiel der argentinische Thriller ‚In ihren Augen‘ (Originaltitel: El secreto de sus ojos) aus dem Jahr 2009. In dem oscarprämierten Film geht es um den pensionierten Gerichtsbeamten Benjamín Esposito, welcher beschließt, im Jahr 2000 einen Roman zu schreiben. Dieser basiert auf einem seiner eigenen Fälle, der ihn auch 25 Jahre später nicht loslässt: die Vergewaltigung und anschließende Ermordung der jungen Liliana Colotto im Jahr 1974. Die Kriminalgeschichte, in Rückblenden erzählt, zeichnet zugleich ein Bild der aufkommenden Militärdiktatur der 70er Jahre in Argentinien sowie Espositos unerwiderte Liebe zu seiner Vorgesetzten, mit der er damals den Mordfall untersuchte. Der Film schafft es, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, und lässt beim Zuschauer ein immer stärker pulsierendes Gefühl aufkommen, dass Esposito damals etwas übersehen hat – sei es auch nur ein Detail. Nicht zu verwechseln ist der Film übrigens mit dem Hollywood-Remake ‚Vor ihren Augen‘ (Originaltitel: Secret in Their Eyes) aus dem Jahr 2015, das bei Weitem nicht an das Original heranreicht. Wer sich aber an das Original hält, kann sich auf einen Fingernägel und Popcorn kauenden Abend daheim freuen.“

Ant Kahramanoglu, Inhouse-Übersetzer

 

„Egal, ob im Homeoffice oder im Büro: Es liegen anstrengende Tage hinter uns. Die aktuelle Situation ist für uns alle in vielerlei Hinsicht belastend. Umso schöner ist es, an den vor uns liegenden Osterfeiertagen das gute Wetter nutzen zu können, um zu entspannen und wieder ein wenig Kraft zu tanken. Als Outdoor-Fan bin ich dazu immer gerne draußen unterwegs. Und da man im Augenblick weder weiter wegfahren kann sowie touristische Ziele eher meiden sollte, kann ich als ‚Geheimtipp‘ für eine kleine Wanderung das ‚Versmolder Bruch‘ sehr empfehlen. Das bereits 1990 unter Naturschutz gestellte Gebiet ist das drittgrößte Feuchtwiesenschutzgebiet im Kreis Gütersloh und umfasst insgesamt rund 265 Hektar. Es gibt einen knapp drei Kilometer langen Rundweg, der alleine, zu zweit, aber auch gut mit der Familie erwandert werden kann. Dabei kann man Schmetterlinge, Heuschrecken oder Libellen entdecken, den Galloways beim gemütlichen Grasen zuschauen, von einer Beobachtungsplattform die zahlreichen Vogelarten beobachten oder einfach die wunderbar ruhige Natur genießen. Das Bruch mit seinem beeindruckenden Erlenbruchwaldvorkommen ist südlich von Versmold zwischen den Auebereichen der Bäche Aabach, Neue und Alte Hessel gelegen. Weitere Informationen findet man unter https://www.versmold.de/de/freizeit-und-tourismus/versmold-entdecken/gruene-oasen/Versmolder-Bruch.php oder https://goo.gl/maps/thwbjWCfYKL6xkMD9.“

Jörg Vogt, Geschäftsführer