Wir haben die große Freude, unsere neue Kollegin vorzustellen: Rebecca But verstärkt seit Anfang Mai unser Projektmanagementteam in Bielefeld. Nach Abschluss des Bachelorstudiengangs Mehrsprachige Kommunikation (TH Köln) befindet Rebecca sich nun in den finalen Zügen ihres Masterstudiums Kulturwirt (Universität Essen-Duisburg), für das sie als Abschlussarbeit eine sprachliche Analyse der Umweltkommunikation führender französischer Unternehmen durchführt. Zu unserer Freude hat sie sich dazu entschieden, parallel bei uns ins Berufsleben zu starten.
Aber erzähl selbst, liebe Rebecca!
L’amour für die französische Sprache
Avec plaisir! Sprachen sind mein Ding – und das in all ihren Facetten. Diese Leidenschaft hat mich schon immer begleitet, angefangen in der Schulzeit, in der ich meine Liebe für die französische Sprache entdeckt habe. Nach dem Abitur wurde ich allerdings erst mal ins kalte Wasser geschmissen. Als Au-pair habe ich zwölf Monate lang in Frankreich gelebt und in der Anfangszeit tatsächlich nur Bahnhof verstanden. Das hat sich glücklicherweise schnell gebessert und ich habe ein Gefühl für Sprache, Kultur und Menschen des Landes entwickelt. Diese Begeisterung hat seitdem nicht mehr aufgehört.
Französisch ist nicht gleich Französisch
Wisst ihr, was ein Kusselkopp ist? Oder was ich meine, wenn ich von einem Pättken spreche? Begriffe und Kommunikationsmuster scheinen für uns in unserer eigenen Realität oft selbstverständlich zu sein. Treffen wir auf Menschen mit anderen Hintergründen – egal ob regional, kulturell, sozial etc. – wird uns klar: Es gibt Unterschiede! Mit Beginn meiner Studienzeit in Köln sind mir diese so deutlich wie nie zuvor bewusst geworden. Mit meinen aus verschiedenen Regionen Deutschlands stammenden Mitstudierenden fand die ein oder andere teils hitzige, wenn auch nicht immer ganz ernst gemeinte, Diskussion darüber statt, warum es „Purzelbaum“ und nicht wie erwähnt „Kusselkopp“ heißt (Bezeichnungen für eine Rolle vorwärts) oder was genau denn jetzt ein Pättken sei (vor allem Münsterländer Ausdruck für einen kleinen Pfad).
Regionale Varianten gibt es natürlich auch im Französischen und kommen zudem außerhalb von Frankreich vor, was ich persönlich total spannend finde. Daher habe ich mich im Rahmen meiner Bachelorarbeit der sprachlichen Situation des kanadischen Französischs gewidmet. Konkret habe ich untersucht, wie sich eine bestimmte staatliche Institution aus Quebec für den Erhalt der Variante auf dem durch anglofone Sprecher*innen dominierten nordamerikanischen Kontinent einsetzt.
Tu comprends le créole ?
Eine intensive und praktische Erfahrung war mein Auslandspraktikum im französischen Übersee-Département La Réunion, das im Indischen Ozean ca. 700 km östlich von Madagaskar liegt. Aufgrund meiner bis dahin erlangten Kenntnisse der französischen Sprache fühlte ich mich für die Zeit grundsätzlich gut vorbereitet. Als ich bei meiner Ankunft allerdings mit einem freundlichen „Bonzhour kossa i di?“ (deutsch: „Guten Tag, wie geht es Ihnen?“) begrüßt wurde, konnte ich dem zunächst nur ein verlegenes „Je ne comprends pas.“ („Ich verstehe nicht.“) entgegnen. Auf La Réunion ist zwar die Amtssprache Französisch, jedoch verwendet die Mehrheit der Bevölkerung als erste Sprache das lediglich auf dem Französischen basierende Réunion-Kreolisch. Das war für mich als Nicht-Einheimische gleichermaßen schwierig wie faszinierend, sodass ich während meines gesamten Aufenthaltes auf der Insel jede Gelegenheit der Kommunikation auf Kreolisch genutzt habe und nach einiger Zeit erste (wenn auch kleinere) Erfolge verbuchen konnte.
Mein Weg in die Sprachenfabrik
Zuletzt war ich zwei Jahre lang als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Universität Essen-Duisburg tätig. Dank meiner Unterstützung bei der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen bin ich mit einer Vielzahl von (Fach-)Texten rund um die französische Sprachwissenschaft in Berührung gekommen, woraus sich auch das insbesondere in unserer heutigen Zeit so wichtige Thema Umwelt als Forschungsbereich für meine Masterarbeit entwickelt hat.
In einer Vorlesung in der Universität haben wir über mögliche Tätigkeitsfelder im Umfeld der Übersetzung gesprochen, zu denen Agenturen für internationale Kommunikation zählen. Eine gezielte Recherche hat mich auf die Internetseite der Sprachenfabrik geführt, auf der ich neben der Stellenausschreibung auch auf den Blogartikel über das Berufsbild der Projektmanager*innen gestoßen bin. Für mich stand direkt fest: Die Stelle ist wie für mich gemacht und auch ich möchte Teil der Sprachenfabrik werden!
Dieser Entschluss sollte sich auch im Laufe der superangenehmen Bewerbungsgespräche bestätigen. Bereits nach kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass ich meiner Leidenschaft für Sprachen durch meine Tätigkeit als Projektmanagerin hier in der Sprachenfabrik nachgehen kann. Auch nach meiner strukturierten Einarbeitung unterstützen mich meine ebenso wie ich sprachbegeisterten Kolleg*innen tatkräftig und ich lerne tagtäglich Neues. Besonders gut gefallen mir die Arbeit und Kommunikation mit den vielfältigen Kund*innen und Dienstleister*innen in den vielen abwechslungsreichen Projekten. Gemeinsame Mittagspausen mit meinen lieben Kolleg*innen, tierische Besuche von Bürohunden und die Aussicht auf Teamevents wie Tipprunden zu Fußballveranstaltungen und Grillabende weiß ich dabei besonders zu schätzen!
Et voilà, da bin ich: glückliches Mitglied der Sprachenfabrik-Familie, in der ich herzlich aufgenommen wurde und mich seit Tag eins pudelwohl fühle. Ich danke meinen Kolleg*innen dafür und blicke mit Vorfreude und Neugierde auf unseren gemeinsamen Weg!