Heute ist der Europäische Tag der Sprachen. Er wurde vom Europarat initiiert, um zur Wertschätzung der verschiedenen Sprachen und Kulturen in Europa beizutragen. Vielen europäischen Sprachen liegt in der geschriebenen Form das lateinische Alphabet zugrunde. Und da möchten wir euch heute einmal etwas Anmutiges und Wunderschönes vorstellen.
Unser Alphabet, auch bekannt als lateinisches Alphabet, ist ein uraltes Schriftsystem. Es wird in vielen Ländern auf der ganzen Welt zum Schreiben verschiedener Sprachen verwendet. So zum Beispiel fürs Englische, Spanische und Deutsche. Es besteht aus 26 Buchstaben, die als Grundbausteine dienen: Wir können Wörter bilden, indem wir diese 26 Buchstaben in einer bestimmten Reihenfolge anordnen (im Deutschen erweitert um die drei Umlaute Ä, Ö und Ü und um das Eszett ẞ). Aus diesen Wörtern wiederum können wir Sätze bilden.
Seinen historischen Ursprung hat unser Alphabet, wie auch andere Schriftsysteme, im alten Ägypten, ca. 2.000 v. Chr.: Aus den komplexeren ägyptischen Hieroglyphen wurden die (im Vergleich dazu eher abstrakten) Buchstaben verschiedener Schriftsysteme abgeleitet. Die lateinischen Buchstaben entwickelten sich dann weiterhin über den Weg der phönizischen und etruskischen Kultur. So weit, so technisch.
Mit Schmetterlingsbuchstaben schreiben lernen
Machen wir nun zeitlich, räumlich und gedanklich einen großen Sprung ins 20. Jahrhundert nach Norwegen: Hier wurde 1922 Kjell B. Sandved geboren. Er entdeckte früh seine Liebe zur Natur. Insbesondere die Faszination für Schmetterlinge begleitete ihn auf seinen Reisen rund um die Welt. Sandved begann, diese zauberhaften Geschöpfe zu fotografieren, und wurde schnell bekannt für seine außergewöhnlichen Aufnahmen: Während seiner Beobachtungen und Forschungsreisen bemerkte er, dass zahlreiche Schmetterlingsflügel markante Muster aufweisen – teilweise auch in Form von Buchstaben. Durch geschickte Kombination dieser Buchstaben konnte er mit der Zeit Wörter und Namen durch Fotos von Schmetterlingsflügeln darstellen.
Ein Meisterwerk der Fotografie und der Natur
Nach jahrelanger Arbeit schaffte er es schließlich, alle 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets (ebenso wie die Zahlen von Null bis Neun des arabischen Zahlensystems) auf den gemusterten Schmetterlingsflügeln zu entdecken – und zu dokumentieren. Er hatte sein fotografisches Schmetterlingsalphabet vollendet. In Sandveds visuell beeindruckendem Kunstwerk zeigt sich zum einen die einzigartige Schönheit der Schmetterlingsflügel. Es ist zudem eine faszinierende Demonstration der Designvielfalt und der Gestaltungskraft der Natur – bei selbst kleinsten Lebewesen. Darüber hinaus schafft Sandved mit seinem Schmetterlingsalphabet eine Verbindung zwischen der Natur und der vom Menschen geschaffenen Sprache. Das Schmetterlingsalphabet als kreatives Kunstwerk kann durch seine Schönheit als Aufruf zum Schutz und Erhalt der kostbaren natürlichen Ressourcen gelesen werden.
Wir wünschen euch einen wunderschönen Europäischen Tag der Sprachen!
Weiterführende Links:
https://butterflyalphabet.com/main/index.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Kjell_Bloch_Sandved