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Interview mit Barbara Poltrock: mit Wörterbuch und Datenbank

… und dann erledigen wir das.

Der persönliche Kontakt mit den Kunden steht für die Sprachenfabrik im Vordergrund, ein wichtiger Aspekt ist die Beziehung auf Augenhöhe. Wie profitiert der Kunde davon?

Eine Übersetzung ist nicht bloß eine Aneinanderreihung von Wörtern, die ich in einer anderen Sprache brauche. Eine Übersetzung ist die Überführung einer Aussage in eine Form, die ein Mensch aus einem anderen Kultur- und Sprachkreis versteht. Daher müssen wir als Projektmanager verstehen, was der Kunde ausdrücken möchte und wie er verstanden werden will. Das können wir nur erreichen, indem wir mit unserer Erfahrung an ein Projekt herangehen, und die für die Übersetzung wichtigen Punkte im Gespräch mit dem Kunden klären und gemeinsam bestmögliche Lösungen erarbeiten.

 

Ein Wörterbuch reicht wohl heute nicht mehr aus?

Nein. Wir bauen unsere Sprachdienstleistungen auf drei Säulen auf: einem modernen computergestützten Projektmanagement, einem präzisen Qualitätsmanagement und Tools wie Translation-Memory-Systemen und Terminologiedatenbanken. Die Wörterbücher brauchen wir aber trotzdem noch – denn wir sehen uns nach wie vor nicht als Verwalter von Aufträgen sondern als Sprachmittler.

 

Das hört sich sehr technisch an.

Im Gegenteil. Unsere Technik und das Beherrschen dieser Hilfsmittel sind die Grundlage für unsere Arbeit. Ebenso die Kooperation mit exzellenten Übersetzern. Wir arbeiten nur mit Übersetzern zusammen, die in Ihre eigene Muttersprache übersetzen. Diese von Kindesbeinen an erlernte Sprachkompetenz kann keine Software ersetzen.

 

Wie viel Kontakt zwischen Kunden und Ihnen besteht denn während eines Auftrags?

Das ist natürlich äußerst unterschiedlich. Wir haben langjährige Kunden, bei denen wissen wir von Anfang an, was von uns erwartet wird – da versteht man sich fast ohne Worte. Auch bei kleineren Aufträgen müssen wir nicht die Telefondrähte glühen lassen. Aber es gibt komplexe Anforderungen, bei denen der Kunde genaue Vorstellungen vom Ergebnis hat. Und dann beraten wir den Kunden so, dass das Ergebnis am Ende qualitativ hochwertig und er damit zu hundert Prozent zufrieden ist. Das ist unser Auftrag und Selbstverständnis.

 

Klingt anstrengend – für Sie und den Kunden!

Nein, überhaupt nicht! Für uns ist das die gelebte Praxis – wir sind dazu ausgebildet, genau diese Prozesse beratend und lösungsorientiert zu begleiten. Und für unsere Kunden ist es eine immense Arbeitserleichterung. Wir hören oft, dass in komplexen Großprojekten wie etwa Website-Relaunches in mehreren Sprachen die Zusammenarbeit mit uns eine verlässliche Konstante ist. Und wie gesagt: In vielen Fällen ist die Zielsetzung klar – und dann erledigen wir das.

 

Welche Übersetzungen sind Ihnen am liebsten?

Das kann man so gar nicht sagen. Und: Wir machen ja inzwischen viel mehr als zum Beispiel nur die klassische Übersetzung eines Katalogs in die Fremdsprache. Dazu gehört das Texten ebenso wie das Lektorieren oder die Betreuung von Dolmetschaufträgen. Ich freue mich zum Beispiel immer, wenn wir uns um spannende Lifestyle-Themen kümmern. Und dann gibt es natürlich die absoluten Highlights wie etwa das Vertonen oder Untertiteln von Filmen und Videos. Das ist dann auch für uns was ganz Besonderes, vor allem, weil man es da zum Teil auch mit richtigen Prominenten als Sprecher zu tun hat.

 

Vielen Dank für die Einblicke!