Vom 23. bis 25. Mai fand in Karlsruhe die Learntec statt, die europaweit größte Fachveranstaltung für digitale Bildung. Unsere liebe Kollegin Ilona, Projektleitung unseres E-Learning-Bereichs, war mit von der Partie und erzählt von ihren Eindrücken:
Warum die Learntec?
Ein Besuch auf der Learntec war für mich ein Muss. Als Agentur für internationale Kommunikation und Anbieter von Kursen für Sprachdienstleister*innen ist die Auseinandersetzung mit aktuellen technischen Entwicklungen für uns selbstverständlich. Wir möchten unsere Arbeit noch besser und effizienter machen und (angehenden) Übersetzer*innen pragmatische Lernumgebungen anbieten. Bei der Aus- und Weiterbildung von Sprachexpert*innen setzen wir auf E-Learning: Unsere Kurse werden mittels eines Learning-Management-Systems (LMS) in einer virtuellen Akademie („Bildungsportal der Sprachenfabrik“) organisiert und können individuell sowie zeit- und ortsunabhängig absolviert werden.
So reiste ich Ende Mai für drei Tage nach Karlsruhe, um mich über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen E-Learning-Technik und -Wissenschaft zu informieren. Das war bei Weitem nicht mein erster Besuch auf einem Fachkongress oder einer Fachmesse. Aber es war mein erster Besuch auf einer Fachveranstaltung, auf der es schwerpunktmäßig um neue Technologien ging – und damit irgendwie auch um unser aller Zukunft. Noch nie brummte mein Kopf am Ende des Tages so stark: voller interessanter Informationen, innovativer Gedanken, Ideen – und einiger Aha-Erlebnisse.
Inhalte und Programm: KI und die Zukunft des E-Learning
Die Learntec befasst sich typischerweise mit digitalem Lernen im Beruf, in Schule und Hochschule. Sie beinhaltet dabei vier Produktgruppen: Bildungsmanagement, E-Learning-Content, Hardware und Software sowie Wissensmanagement. Zur Zielgruppe der Vorträge und Diskussionen gehören sowohl E-Learning-Einsteiger*innen, die einen allgemeinen Überblick bekommen wollen, als auch Profis mit langjähriger Erfahrung und spezifischen Fragestellungen.
Sehr beeindruckend fand ich die Keynote Speech von Elliott Masie, Experte für Bildungstechnologie, zur Eröffnung des 2. Kongresstages: Future(s) of Learning: AI? Personalized? Scalable? EveryDay? Der Vortrag umriss die aktuellen Bildungstrends und gab dem Fachpublikum die Aufgabe mit, über die Zukunft des Lernens in Zeiten der allgegenwärtigen Künstlichen Intelligenz (KI) nachzudenken. Wir dürfen gespannt sein, ob sich das traditionelle E-Learning bald vielleicht in ein Micro-Learning „everywhere, everyday and for everyone“ wandeln wird.
Gedanken über die Bedeutung der KI-Präsenz in unserem Leben im Allgemeinen und in unseren Berufen im Besonderen teilten auch andere Referent*innen. Ich nahm teil an Diskussionen, Vorträgen und Workshops über existierende KI-Systeme und ihre Entwicklungsgeschichte, über den Einfluss der KI auf Kunst- und Contententstehung, über die rechtlichen Aspekte des KI-Einsatzes im Unternehmens- und Trainingskontext und über die Auswirkungen von Chatbots auf das Prüfungswesen in Ausbildung und Studium.
Ein rauchender (3-D-)Kopf
Auch die Vielfalt und der Einsatz von Learning-Management-Systemen wurden thematisiert. Meine Erkenntnis: Unser auf dem LMS Moodle basierendes Bildungsportal leistet uns wirklich gute Dienste. Es bietet umfangreiche technische Funktionalitäten, die unsere Kurse an unterschiedliche Ziele unserer Teilnehmer*innen und ihre Lebensumstände anpassbar machen. Aber es gibt immer Raum zur Weiterentwicklung und Optimierungspotenzial. Und so brachten zahlreiche Gespräche an den Messeständen der Softwareanbieter meinen Kopf immer wieder zum Rauchen. Da kam es sehr gelegen, dass ich an einem der Stände eben diesen Kopf in einem wunderschönen neon-grünen 3-D-Druck mit nach Hause nehmen durfte.
Der Besuch war insgesamt überwältigend und ich habe bis heute zahlreiche neue Ideen im Gepäck. Wenn Du Dich zu diesem Thema austauschen möchtest oder Fragen hast, sprich mich gern an!